Krankenhausrevision

Das Krankenhaus, der ewig kranke Patient? Nicht erst seit der Corona-Pandemie wird offensichtlich, dass in Krankenhäusern die Notwendigkeit zur Effizienzsteigerung und Leistungsverbesserung besteht, die sowohl ärztliche, pflegerische als auch kaufmännische und technische Prozesse einschließt. Neben der gesellschaftlich herausragenden Aufgabe und Verantwortung, Kranke zu behandeln und (nach Möglichkeit auch) zu heilen, zeichnet sich ein Krankenhausbetrieb durch vielfältige und komplexe Leistungen und Leistungsbeziehungen aus:
- Patientenmanagement
- Dokumentation und Abrechnung der medizinischen Leistungen
- Einkauf, Lagerhaltung und Ausgabe von Medikamenten
- Einkauf und Lagerhaltung von Lebensmitteln /Herstellung und Ausgabe von Speisen
- Bau und Instandhaltung von Gebäuden und technischer Infrastruktur
- Organisation von Gebäudereinigung und Wäscherei ...
Dem gegenüber steht eine zunehmend gegenläufige Kosten- und Erlösentwicklung, der Fachkräftemangel (insbesondere im Pflegebereich), fortlaufende Gesetzesänderungen und nicht zuletzt zunehmende Anforderungen an die Digitalisierung (z. B. elektronische Patientenakte EPA).
Die Antwort auf diese Herausforderungen muss ein Krankenhaus in Form eines beständig lernenden Systems zum einen selbst geben, zum anderen kann hier eine externe Revision und Beratung unterstützen, um die Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit aller Prozesse zu gewährleisten und /oder zu verbessern.
Prüfungsfelder
In Analogie zu den komplexen Leistungen und Leistungsbeziehungen lassen sich für eine Revision im Krankenhaus folgende Prüfungsbereiche und -felder identifizieren - mit jeweils unterschiedlich hohem Risiko für Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Prozesse (+ niedrig bis +++ hoch):
- Patientenmanagement (Aufnahme, Information, Entlassung) ++
- Leistungsabrechnung (DRG-Codierung, MDK-Abwicklung, Nebenleistungen) +++
- Gebäudereinigung /Wäscherei +
- Küche +
- Apotheke ++
- Wartung und Instandhaltung von Gebäuden und Technik ++
- Bau und Technik (Planung, Vergabe, Abnahme und Abrechnung) +++
- Personalverwaltung und -abrechnung ++
- Beschaffung, Wartung und Sicherheit der IT +++
- Finanz- und Rechnungswesen ++
- Organisation und Abrechnung Tochtergesellschaften +
- Versicherungen ++
Praxisbeispiele
Hier ein paar, im Rahmen von Prüfungen festgestellte Sachverhalte mit Auswirkungen auf Qualität, Sicherheit oder Wirtschaftlichkeit:
- Das tatsächliche Entlassungsdatum (von Patienten) stimmt nicht mit dem (EDV-)Systementlassungsdatum überein mit der Folge von Überproduktionen in der Küche und verspäteter Abrechnung der medizinischen Leistung ggü. den Krankenkassen.
- Mangelnde Lieferantenhygiene am Wareneingang der Küche (Zutritt zu Kühlräumen ohne Reinigung /Desinfektion von Händen und Schuhen bzw. Nutzung von Einweghandschuhen) birgt die Gefahr des Eintrags von Keimen in reine Bereiche.
- Technische Fehler in der Personalschleuse (Übergang von dem unreinen in den reinen Bereich) führen zum Umgehen der notwendigen Basishygiene beim Küchenpersonal.
- Die Diskrepanz zwischen Abrechnungs- und Herstellerlistenpreis aufgrund mangelhafter Preispflege im Warenwirtschaftssystem führt zu Überzahlungen im Apothekenbereich.
- Mit Standardbauverträgen getroffene Abrechnungsvereinbarungen werden (zum Nachteil der Klinik) nicht angewendet /vereinbarte Umsatzrückvergütungen nicht geltend gemacht.
Diese Beispiele zeigen, wie wichtig gerade ein externer, nicht "betriebsblinder" Blick auf die Prozesse sein kann, um auch Verbesserungen in scheinbar eingespielten Abläufen zu ermöglichen. Revision im Krankenhaus tut angesichts der wachsenden Herausforderungen und zunehmend schwereren Rahmenbedingungen also not - wir unterstützen Sie hierbei gerne!